Hopfenleichtes Bier und
luxuriöses Ausflugsschiff

Jahresausflug des Gesangverein Ruppertshofen ins Fränkische Seenland

„Warum in die Ferne schweifen, sieh, das Gute liegt so nah“ könnte das Motto für den Vereinsausflug des Gesangverein Ruppertshofen gelautet haben. Deshalb fuhren die Gesangvereinler nur „bis kurz vor die Haustür“ ins Fränkische Seenland. In Spalt führte ein kompetenter Fremdenführer die Gäste durch enge Gässchen zu alten Gemäuern und eindrucksvollen Fachwerkhäusern. Die Stadtgründung geht auf eine Benediktinerabtei um das Jahr 800 zurück, bereits im Mittelalter erhielt Spalt das Stadtrecht. Markantes Wahrzeichen sind die extrem hohen und steilen Dächer der alten Häuser, unter denen früher in mehreren Etagen der Hopfen getrocknet wurde. Der Hopfenanbau und die Weiterverarbeitung der Pflanze zu Bier brachte Wohlstand in die Stadt; die Stadtbrauerei, gegründet im Jahr 1538, ist noch heute ein großer Arbeitgeber. Die Besucher aus Ruppertshofen hatten das große Glück, die Vorbereitungen zum jährlich stattfindenden Hopfenfest beobachten zu können. So sahen sie, wie nach alter Tradition die meterhohen Hopfenpflanzen von den Drähten gerissen und von vielen fleißigen Händen abgezupft wurden. Die Früchte der Pflanze sind sprichwörtlich „hopfenleicht“, angenehm leicht empfanden die Gäste auch das Bier, das sie unverhoffter Weise gleich am Festplatz kosten konnten. Der Stadtführer erzählte bei dieser Gelegenheit von einem Wirt, der noch heute dem Gast nach neun getrunkenen Halblitern Bier den zehnten Krug gratis ausschenkt. Bier war früher teilweise Zahlungsmittel für die Wanderarbeiter, die jedes Jahr zur Hopfenernte in die Stadt kamen; heute übernimmt diese Arbeit technisches Gerät. Dass mittelalterliche Häuser sehr schmal und eng aneinander gebaut sind, hat man schon in vielen Städten gesehen. Die winzigen Halbhäuser jedoch, die sich an die einstige Stadtmauer schmiegen, sind eine bemerkenswerte architektonische Besonderheit. Im Gegensatz dazu hat das Kornhaus, bis 1984 als Hopfenlager und –signierhalle genutzt, beeindruckende Ausmaße. Während des Stadtrundgangs kam die Gruppe am Arrestturm vorbei, der früher als Ausnüchterungszelle, mit getrennten Abteilungen für Frauen und Männer, diente. Den Aufzeichnungen nach sollen die Männer- und Frauenzellen in gleichem Maße belegt gewesen sein. Die Gebetsperlen an einem der Stadttore fanden Beachtung, betet doch noch heute so mancher gläubige Katholik ein „Ave Maria“, wenn er im Vorbeigehen eine der Kugeln verschiebt. Sehr gut erhalten sind die Pfarrkirche St. Emmeram und die ehemalige Stiftskirche St. Nikolaus; letztere überrascht durch seine barocke Innenausstattung, insbesondere die wunderbaren Deckengemälde. Die Gesangvereinler ließen es sich nicht nehmen, hier den Choral „Der Herr ist mein Hirt“ erklingen zu lassen.

Nach einem guten Mittagessen in einem Landgasthof begab sich Gruppe zum Brombachsee, um auf dem „ersten und größten Fahrgasttrimaran auf einem Binnensee“ die Landschaft zu genießen. Der Trimaran mit einer beeindruckenden Länge von 46 Metern, einer Breite von 19 Metern und einer Höhe von 13 Metern wirkt von außen plump, macht im Innern durch die elegante Deckenbeleuchtung, die moderne offene Bauweise und die rundum verglasten Außenwände einen luxuriösen Eindruck. Die Rundreise über den See bot Möglichkeiten zum Kaffeetrinken, zum gemütlichen Plaudern, aber auch zum Träumen.

Ein feines Abendessen in einer Gaststätte in Treppach beschloss einen entspannten, gemütlichen Tag.

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