Erlebnisse, die das Leben bereichern

Der Gesangverein Ruppertshofen erlebte drei wunderschöne Tage im Elsass; Höhepunkt war die Mitgestaltung des Gottesdienstes in der Abteikirche von Marmoutier mit anschließendem Platzkonzert.

Strahlender Sonnenschein und ein gutgelaunter Stadtführer begrüßten die Reisenden in Straßburg. Mit großem Sachwissen, humorvoll verpackt, erzählte er die Baugeschichte der Kathedrale, zeigte die kostbare Innenausstattung und erläuterte die einmalige Weltuhr. Es versteht sich von selbst, dass der Chor zur Freude der vielen anderen, im Münster anwesenden Touristen, Choräle erklingen ließ.

Die Bootsfahrt auf der Ill führte in die malerischen Winkel von „Petite France“ und die zahlreichen Restaurationen luden zur gemütlichen Mittagspause.

Die Fahrt ging weiter entlang der Weinstraße bis zum Hotel in Selestat. Da die Chormitglieder nach kurzer Ruhepause und köstlichem Abendessen wieder gestärkt waren unternahmen alle gemeinsam einen nächtlichen Spaziergang durch das Städtchen, vorbei an den beiden Kirchen St. George und St. Fides und der berühmten humanistischen Bibliothek.

Der darauf folgende Tag war der wechselvollen Geschichte des Elsass gewidmet, war diese Region doch seit Jahrhunderten Spielball zwischen Frankreich und Deutschland. Allein im letzten Jahrhundert mussten die Bewohner viermal ihre Nationalität wechseln. Christine und Karl-Gerhard Berroth verstanden es, Verständnis für die geschichtliche Vergangenheit und für die landschaftlichen Schönheiten dieser Region zu vermitteln. Die Fahrt über die Vogesenkammstraße, mit Aufenthalt am Soldatenfriedhof Hartmannsweilerkopf und einer Wanderung hinauf auf den Gipfel des Grand Ballon, führte zu einem idyllischen Rastplatz mitten auf einer Wiese, mit herrlichem Blick über die Rheinebene.

Das Picknick mit frischer Baguette, Käse, Wurst und Elsässer Wein mundete allen vortrefflich, der eine und andere gönnte sich ein Nickerchen unter dem blauen Himmel und zur Freude der vorbeiziehenden Wanderer erschallen Lieder.

Kaysersberg, die Geburtsstadt Albert Schweitzers, begeisterte durch seine Fachwerkhäuser und den üppigen Blumenschmuck. Die Elsässischen Weine sind weithin berühmt, logisch, dass sich auch die Gesangvereinler bei einer Weinprobe in die Geheimnisse von Riesling, Sylvaner und Gewürztraminer einweihen ließen. Das reichhaltige Abendessen mit den regionalen Spezialitäten sorgte dafür, dass die alkoholischen Genüsse nicht zu Kopf stiegen.

Am frühen Sonntagmorgen fuhr der Chor nach Marmoutier, um die sonntägliche Messe mitzugestalten. „Lobt den Herrn der Welt“, „Alles was Odem hat“ und „Adagio Cantabile“ erklangen in deutscher Sprache im ansonsten französischsprachigen Gottesdienst. Doch die Ruppertshofener zeigten ihre Weltoffenheit. Gemeinsam mit dem örtlichen Kirchenchor sangen sie „Nous avons vu les pas de notre Dieu“, ein sehr schönes Beispiel von „Entente Cordiale“.

Beim Stehempfang auf dem Kirchenvorplatz sang der Gesangverein flotte deutsche Weisen, was die Gottesdienstbesucher mit herzlichem Beifall honorierten. Nette Gespräche bahnten sich an, sprachen doch sehr viele der Gottesdienstbesucher deutsch und waren sehr daran interessiert, die Sängerinnen und Sänger näher kennen zu lernen.

Die Mitwirkung des Gesangvereins beim Patronatsfest veröffentlichte die Zeitung DNA Dernières Nouvelles d'Alsace am 08.08.2012 unten stehen Zeitungsartikel.  

Nach dem Mittagessen erkletterte die unternehmenslustige Truppe die steilen Treppen am Chateau Haut Barr und nicht wenige trauten sich, auch über die „Teufelsbrücke“ zu gehen.

Die Mitwirkung beim sonntäglichen Gottesdienst hatte eine im Elsass lebende, gute Freundin der Reiseorganisatoren in die Wege geleitet. Spontan entschieden die Sängerinnen und Sänger, ihr zum Dank ein Ständchen zu bringen. Als der Bus vor ihrem Haus vorfuhr, sich der 30köpfige Chor im Garten aufstellte, fröhliche Weisen, aber auch sehr gefühlvolle Liebeslieder sang, war sie überwältigt von so viel Herzlichkeit. Hoch beglückt traten bald darauf die Ruppertshofener die Heimreise an mit der Bestätigung, dass Begegnungen und Erlebnisse, die man in einer harmonischen Gemeinschaft erfährt, das Leben ungemein bereichern.

August 2012

Gleich zwei Chöre

Die Pfarrgemeinde von Marmoutier hat diesen Sonntag das Patronatsfest zu Ehren des Heiligen Stephanus gefeiert.

Pfarrer Florent hat die Messe, die durch den Chor Saint-Cécile aus Marmoutier verschönt wurde, geleitet.

Dank eines Touristen-Ehepaares

Die Gläubigen profitierten auch von der Anwesenheit des sehr bemerkenswerten Gesangverein Ruppertshofen, eines deutschen Chors unter der Leitung von Jutta Nagel. Dieser kommt aus einer Gemeinde in der Nähe von Stuttgart, bestehend aus dreißig Männer und Frauen, die im Chorraum der Kirche wie mit einer Stimme gesungen haben. Sie geben normalerweise Konzerte mit so genannter Unterhaltungsmusik“, aber sie singen auch an Weihnachten und an sonstigen Feiertagen zur großen Freude ihrer Zuhörer.

Warum sind sie nach Marmoutier gekommen?

Vor einigen Jahren hat ein deutsches Ehepaar, beide Chormitglieder, im Städtchen einige Tage verbracht und hat sich in diese Gegend verliebt. Sie hatten sich vorgenommen, eines Tages wiederzukommen, und dies haben sie nun wahr gemacht.
Nach der Messe haben sich alle auf dem Kirchenvorplatz versammelt und gemeinsam auf die Freundschaft angestoßen. Der deutsche Chor hatte nochmals die Gelegenheit, sein musikalisches Können unter Beweis zu stellen, was die freundschaftliche Begegnung noch ein bisschen verlängert hat.

Bildunterschrift: Zwei Chöre, einer von Mauersmünster und einer aus Deutschland, haben gemeinsam das Patronatsfest bereichert.

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